BERLIN, 14. Oktober 2000 Das
Berliner Entsorgungsunternehmen Alba will jetzt bundesweit in Kommunen und Großstädten
Aufträge zum Betrieb der Straßenbeleuchtung akquirieren. Gut drei Monate,
nachdem die Berliner Gesellschaft AT Lux, ein Gemeinschaftsunternehmen von Alba
und Thyssen, das Management der Berliner Straßenbeleuchtung übernommen hat,
schätzt Alba-Chef Eric Schweitzer, dass die Kommunen in Deutschland insgesamt
rund eine halbe Milliarde Mark pro Jahr einsparen könnten, wenn sie die Straßenbeleuchtung
privatisieren würden. Am gesamten deutschen Markt, den Schweitzer auf gut eine
Milliarde Mark taxiert, will Alba in kurzer Zeit einen Anteil von rund zehn
Prozent erreichen.
Seit dem 1. Juli sorgt die Alba-Tochter AT Lux dafür, dass in Berlin rund
300 000 elektrisch betriebene Straßenlaternen nicht ausgehen. Mit dem Land
Berlin hat AT Lux dazu einen Managementvertrag abgeschlossen, der über
insgesamt fünf Jahre läuft. Danach wird der Vertrag vom Land Berlin neu
ausgeschrieben. Vereinbarungsgemäß übergibt die Gasag im Januar 2001 auch die
Wartung und den Betrieb der gasbetriebenen Leuchten an AT Lux. Das Unternehmen
selbst beschäftigt nur 11 Mitarbeiter und hat Wartungs- und Reparaturarbeiten
an Berliner Fachfirmen vergeben. Zum größten Teil seien dabei die Unternehmen
zum Zuge gekommen, die auch vom vormaligen Manager der Straßenbeleuchtung, der
Bewag, beauftragt wurden. Das Land Berlin vergütet die Managementleistung mit
maximal 19,4 Millionen Mark pro Jahr. Gelingt es AT Lux, die laufenden Kosten
niedriger zu halten, ist eine hälftige Teilung der Einsparsumme zwischen dem
Land und AT Lux vereinbart.
Turnusmäßig werden in Berlin pro Jahr 100 000 Leuchten gewartet und die
Lampen ausgetauscht. Rund 15 000 mal müssen Monteure defekte Lampen reparieren.
Unter der Servicenummer 40902220 melden monatlich etwa 1300 Berliner Störungen.